Vorübergehend in Untermenzing: Die Galerie ohne festen Wohnsitz bespielt ein Bauernhaus

von Achim Manthey

[caption id="attachment_1199" align="alignright" width="225" caption="Foto: Achim Manthey"]Foto: Achim Manthey[/caption]Last-Minute-Tipp für einen Sonntagsausflug aufs Land, bei dem man die Stadt nicht verlassen muss.

Ein kleines Stück geht es auf einer schmalen Straße, deren Zustand mit "befestigt" zu beschreiben geschmeichelt wäre, durch den Wald: Untermenzing im Münchner Westen. Schließlich gelangt man zum Marienhof. In diesem um 1920 entstandenen, derzeit leer stehenden Gehöft hat Reinhard Giebelhausen mit seiner "WorTRaum Galerie ohne festen Wohnsitz" und der Ausstellung "Fotografie & Skulptur" noch bis zum 10. Oktober Unterschlupf gefunden.

Der Weilheimer, 1956 in München geboren, ist Bootsbauer von Beruf - aber auch Bildermacher und Galerist. Letzteres ohne eigene Räume, sodass er sich den Ort für seine Ausstellungen von Fall zu Fall suchen muss. An das Bauernhaus kam er über Bekannte, die jemanden kannten, der  wiederum von jemandem wusste ...

[caption id="attachment_1203" align="alignleft" width="225" caption="Foto: Achim Manthey"]Foto: Achim Manthey[/caption]

Viele der Bilder Giebelhausens entstehen durch das Aufeinanderkopieren mehrerer Fotografien, das Verwischen der Motive durch Überblendung. Durch die Anwendung von, wie Giebelhausen selbst sagt, "einfacher Bildbearbeitungstechnik" am Computer entstehen Bilder, die oft gar nicht mehr erkennen lassen, dass es sich um Fotografien handelt.

Neben den Arbeiten Giebelhausens sind in der Ausstellung, die sich über drei Räume des  Anwesens erstreckt, Arbeiten von 16 weiteren Fotografen zu sehen, Landschaft- und Stadtaufnahmen, Portraits und Tierfotografie. Daneben stellen vier Bildhauer ihre Skulpturen aus, Arbeiten in Holz, Stein und Bronze.

Dies alles ist bunt, interessant, schön anzuschauen. Und es fügt sich ein in das skurrile Ambiente des aufgelassenen Bauernhauses. Ein  lohnender Sonntagsausflug aufs Land, bei dem man die Stadt nicht einmal verlassen muss.

Nur noch am Sonntag (10. Oktober 2010) zu sehen im Marienhof, Lochhausener Straße 46, 15 bis 20 Uhr. Anfahrtskizze und weitere Informationen unter www.fotokunst-im-wortraum.de

Veröffentlicht am: 09.10.2010

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