Bühnen
Hilary Hahn - junge Geigerin zieht junges Publikum
Gute Neuigkeiten! Junge Menschen hören begeistert Klassik. Zumindest versammelte sich letzten Montag eine erfreulich große Anzahl Jugendlicher im Herkulessaal, um die Star-Geigerin Hilary Hahn zu erleben. Die erste Reihe beäugte wohlwollend ihr Kleid, die Ränge fachsimpelten über ihre stupende Technik. Und das mit Recht. Was letztlich vom Abend bleibt, ist Verblüffung. Kaum zu glauben, dass jemand technisch so perfekt - diese Bogenführung! - und doch nicht steif, sondern lyrisch geigt. » weiterlesen
Pomp, Radu and Circumstance
Keine Frage, das Ballettstudio Radu gehört zu Münchens guten Tanzschulen. Chefin Adriana Radu, ehemalige Solistin an der Staatsoper Dresden, beherrscht die klassische Technik und kann sie vor allem auch mit Herz und Verstand weiter geben. Unzählige Schüler lieben sie als den (fast) wichtigsten Menschen in ihrem Leben. Aber muss die Schule deshalb ihr fünfjähriges Bestehen mit einer Aufführung im Carl-Orff-Saal feiern? » weiterlesen
Einer flog aus der Bundesliga
Rein kommen sie alle, raus aber nur die Stärksten: Simon Solberg inszeniert am Volkstheater "Einer flog übers Kukucksnest" - mit so viel Tempo und so vielen Gags, dass man am Ende die rote Linie vermisst. » weiterlesen
Ein Mozart, der nur langsam in Fahrt kommt - Die Camerata Salzburg zu Gast im Gasteig
Man kann darüber streiten, wie sinnvoll es ist, an einem Abend die letzten drei Mozart-Sinfonien hintereinander aufzuführen. In den Konzerten unserer großen Orchester erscheinen sie derzeit allenfalls als Vorprogramm für bombastische Spätromantik. » weiterlesen
Glückwunsch, Herr Peters! "Die Liebe zu den drei Orangen" schmückt das Gärtnerplatztheater
Ein Märchen für Erwachsene? Zumindest der Beginn lässt etwas anderes vermuten: da diskutiert eine bunte, reichlich aggressive Menschenmenge nicht etwa über Gott und die Welt, sondern darüber, was nun eigentlich gespielt werden soll: Schwank oder Rührstück, Tragödie oder Komödie. Sergej Prokofjew hat in seiner Oper “Die Liebe zu den drei Orangen“ » weiterlesen
Mahlers Sechste weltmeisterlich - die BR-Symphoniker unter Mariss Jansons
Ein Abend, der erneut zeigte, was für ein Verlust es für das Münchner Konzertleben ist, dass der Chefdirigent der BR-Symphoniker aus gesundheitlichen Gründen kürzer treten muss. Steht Mariss Jansons am Pult, dann trumpft nahezu immer das Orchester wie ein Weltmeister auf. So auch diesmal. » weiterlesen
Münchner Kommissarin ermittelt auswärts
Sie trägt knappe Jeans in roten Cowboy-Stiefeln und sagt, was sie denkt. Er mag graue Anzüge und schweigt lieber. Am Sonntag geben Nina Kunzendorf und Joachim Król in der 800. Folge der ARD-Krimi-Reihe ihren Einstand als hessisches "Tatort"-Team. Als Hauptkommissare Conny Mey und Frank Steier bilden sie ein explosives Team, das künftig anstelle von Andrea Sawatzki und Jörg Schüttauf in Frankfurt ermittelt. » weiterlesen
Bitterkeit und Zerbrechlichkeit: Cathy Wilkes im Münchner Kunstverein
Zerstückelte Lauflernschuhe, ein zerschnipselter Spitzen-BH und Salatschüsseln voller Glasscherben neben einem leeren Kinderwagen – etwas beängstigend wirkt die Installation „Pregnant Again“ (2005) von Cathy Wilkes schon. Freude über eine Schwangerschaft, meint man, sieht anders aus. Ein Happy-Baby-Traum würde kaum in das Werk der Glasgower Künstlerin (geboren 1967) passen, die derzeit » weiterlesen
Es gibt nur ein Derblecken: Hofbräu triumphiert mit Django Asül – hier die komplette Rede im Wortlaut
Es war nicht sein erster Aufritt beim Hofbräu, aber sein bislang bester. Der niederbayerische Kabarettist Django Asül definierte mit seiner Rede zum Maibockanstich das Derblecken neu, indem er diese Kunst auf ihren Kern reduzierte: Kein formaler Firlefanz, dafür aktuell, politisch und genau so sehr hart im Ton, dass das anschließende gemeinsame Anstoßen nicht nur möglich, sondern nötig ist. Was nun endgültig nicht mehr zu übersehen ist: Der Maibock läuft dem Nockherberg den Rang ab. » weiterlesen
Surreales Schweben mit "Santa Sangre oder Das Schwert des Damokles" in der Schauburg
Der Elefant ist tot. Man singt ihm ein Abschiedslied und stellt eine kleine Gips-Figur von ihm auf. Aber wie soll's ohne diese Attraktion weitergehen mit dem Wanderzirkus? Der Direktor schleudert verweifelt seine Messer auf rote Herzen, die Hochseil-Diva zickt, nur der Zauberer sorgt mit dem Besen und unerschütterlicher Gelassenheit für Ordnung. Auf dem schmalen Grat zwischen Lächeln fürs Publikum und Zoff hinter den Kulissen balanciert » weiterlesen